Adel Hakim, Co-Leiterin des Théâtre des Quartiers d'Ivry, Centre Dramatique National du Val-de-Marne, Elisabeth Chailloux, hat uns verlassen.
Als Theatermann - Schauspieler, Regisseur und Autor -, war Adel Hakim ein zutiefst engagierter Humanist, der sich immer auf die Künste stützte, um die Werte der Solidarität und Gerechtigkeit zu vermitteln.
Adel Hakim wurde 1953 in Kairo geboren. Er traf 1980 Elisabeth Chailloux anlässlich eines Praktikums von Ariane Mnouchkine. Gemeinsam gründeten sie 1984 das Théâtre de la Balance. 1992 übernahmen sie die Nachfolge von Catherine Dasté am Théâtre des Quartiers d'Ivry, das 2015 zu einem nationalen Theaterzentrum wurde. Gemeinsam begleiteten sie das Umsiedlungsprojekt des CDN, das im Dezember 2016 in der Manufaktur der Nelken eingeweiht wurde.
Als produktive Regisseurin schuf Adel Hakim zahlreiche Shows, die in Paris auf Tournee durch Frankreich, viele europäische Länder, Kanada, den Libanon und Zentralasien gezeigt wurden. Er übersetzte, adaptierte und inszenierte Stücke von Shakespeare, Eschyle, Pirandello, Goldoni. Autor schrieb neben Vollstrecker 14 und Körper, Das Lied der Nacht, Cloradosco, Das Goldene Vlies, Oum, Nach Pasolini: Politische Vision, Mit Rosen und Jasmin gefüllt. Insbesondere wird man sich an seine Pracht erinnern Antigone Sophokles wurde von einer der wenigen palästinensischen Theatergruppen, dem Palästinensischen Nationaltheater, auf die Bühne geholt, das er Anfang 2017 wieder aufgenommen hatte, um den großen Saal der Manufaktur der Nelken zu eröffnen.
Als Kunstschmuggler war er auch Wissensschmuggler: Er unterrichtete Schauspielkunst in zahlreichen Einrichtungen in Frankreich und im Ausland.
In den Fußstapfen von Antoine Vitez, Philippe Adrien und Catherine Dasté verteidigte er mit Elisabeth Chailloux ein «Theater der Ideen», anspruchsvoll und beliebt. So hat er das Théâtre des Quartiers d'Ivry zu einem Ort der Reflexion und der Debatte gemacht, zu einem Ort des Teilens, der tief in die Stadt eingeschrieben ist, die zur Welt hin geöffnet ist, und hat diesem Theater die Anerkennung «Centre Dramatique National» durch das Ministerium für Kultur eingebracht.
Ich spreche seiner Familie und seinen Angehörigen mein aufrichtiges Beileid aus.