Mit Lise Brunel ist gerade einer der Blicke erloschen, die maßgeblich dazu beigetragen haben, die starken Linien des heutigen Tanzes, insbesondere in Frankreich, zu formen.
Die Kritikerin und Historikerin des Tanzes, Lise Brunel, war diese diskrete Figur mit immer lächelnden Augen, die mit ihren Artikeln, Vorträgen, Texten und Radiosendungen genau und überzeugend sagen konnte, was gehört werden musste.
Es war ihre Mutter, die ihre Leidenschaft für diese Kunst an sie weitergab, indem sie sie zu Tanzballetten mitnahm. Obwohl Lise Brunel schon früh einen Blick auf die verschiedenen choreografischen Welten werfen und so den freien Tanz der Sakharoffs entdecken konnte, wandte sie sich zunächst wissenschaftlichen Studien zu und widmete sich mehrere Jahre lang der Krebsforschung am CNRS.
Ihren «Einstieg in den Tanz» verdankt sie einer entscheidenden Begegnung mit dem deutschen expressionistischen Choreografen Loudolf Child, dem sie von 1945 bis 1948 in die Kompanie beitrat. Nach der ersten Zusammenarbeit mit dem Fachmonat Tänze und Rhythmen (1958-1960), eine Aufforderung der «Lettres françaises», 1966 führte Lise Brunel dazu, die Feder für den Tanz zu nehmen. Sie wird sie nie loslassen (Jahreszeiten des Tanzes, Art Press, Matin de Paris, Théâtre Public, Politis)Er kämpfte hart gegen alle Formen des Akademismus.
Als Kolumnistin und Kritikerin war sie von 1966 bis 1968 Beraterin - mit Françoise und Dominique Dupuy - von Pierre Gaudibert, Direktor des Museums für moderne Kunst, das damals Tanzaufführungen beherbergte. 1974 gründete und moderierte sie das Kollektiv Action danse im Théâtre des Deux Portes, das an der Entwicklung des neuen französischen Tanzes teilnahm, der in den 1980er Jahren seine Flügel ausbreiten sollte.
Das künstlerische Engagement stand im Mittelpunkt ihres Lebens bei Lise Brunel. Sie teilte es mit ihrem Mann, dem Maler und Filmdesigner Jacques Dugied. Ihre drei Söhne sind ebenfalls Künstler und leben in der Welt des Tanzes, des Lichts und des Kinos.
Im Namen der gesamten choreografischen Gemeinschaft würdigt der Minister für Kultur und Kommunikation diese Persönlichkeit mit großer Intelligenz und Feingefühl.