Gegründet im Jahr 2011 im Rahmen der Politik der kulturellen Demokratisierung durch das Ministerium für Kultur, der Preis Vermögen für alle zeichnet einen bemerkenswerten Ansatz für die allgemeine Zugänglichkeit für Menschen mit motorischen, visuellen, akustischen oder geistigen Behinderungen aus.

Mit diesem jährlichen Preis werden Einrichtungen des nationalen Kulturerbes oder der lokalen und regionalen Gebietskörperschaften ausgezeichnet, die eine Politik der allgemeinen Zugänglichkeit von hoher Qualität und Beispielcharakter für Menschen mit Behinderungen eingeführt haben. Es würdigt die innovativsten Errungenschaften im Bereich der kulturellen Angebote, die auf eine größere Autonomie von Menschen mit Behinderungen abzielen, und stellt die Ambition der universellen Zugänglichkeit in den Vordergrund.

Die Jury, die im vergangenen November zusammengetreten ist, hat folgende Rangliste festgelegt:

  • Erster Preis: MuséoParc d'Alésia in Alise-Sainte-Reine

Die Kandidatur des MuséoParc von Alesia war durch seine hohe Qualität einstimmig. Das 2012 eröffnete Interpretationszentrum hat von Anfang an und in allen Phasen seines Projekts das Ziel der universellen Zugänglichkeit integriert. Die Reisekette bietet eine nahtlose Kontinuität von der Umgebung des Geländes aus, während das kulturelle Angebot und die breite Palette der Vermittlungsinstrumente die ständige Sorge um die Einbeziehung von Besuchern mit Behinderungen und die Bereitschaft der Teams, ihre autonom.

Der MuséoParc erhielt im Juni 2018 das Staatszeichen «Tourismus und Behinderung» für die vier Arten von Behinderungen: Gehör, Geist, Motor und Sehvermögen. Es hat sich außerdem eine vollkommen flexible und zugängliche Website eingerichtet, die ebenfalls zu einem beispielhaften Vorgehen beiträgt.

 

  • Zweiter Preis ex aequo: Musée Crozatier in Puy-en-Velay und Musée Granet in Aix-en-Provence

Das Crozatier-Museum wurde im Juli 2018 nach sieben Jahren Schließung und umfangreichen Sanierungsarbeiten wieder für die Öffentlichkeit geöffnet. Die Jury würdigte insbesondere die Tatsache, dass die Autonomie des Besuchs tatsächlich der Mittelpunkt eines neuen vereinfachten Museumsweges ist. Er war auch für das neue wissenschaftliche und kulturelle Projekt des Museums empfänglich, das in jeder Hinsicht einem integrativen Ansatz entspricht, der durch Vermittlungsinstrumente für alle unterstützt wird.

Das Granet-Museum nutzte eine Phase großer Arbeiten und Umstrukturierungen, um seine Barrierefreiheit erheblich zu verbessern. Die Jury hat es nicht versäumt, eine Parallele zwischen diesem Dossier und dem des MuséoParc d'Alésia zu ziehen. Beide haben den Begriff des Service während einer Besichtigungstour, die die Reisekette garantiert, perfekt integriert. Auch das Granet-Museum verfolgt eine integrative Politik für alle.

 

  • Dritter Preis: Archiv des Departements Deux-Sèvres

Die Jury begrüßte die Bewerbung eines Archivzentrums des Departements, obwohl der Vergleich mit den musealen Vorschlägen komplex ist. Die Archive sind Orte der Staatsbürgerschaft, an denen sich alle Bürger treffen können. Ihr territoriales Netzwerk ist an sich ein wichtiger Hebel für die Entwicklung der Öffentlichkeit und ein klarer Trumpf für die Politik der allgemeinen Zugänglichkeit.

Auch das Departementsarchiv von Deux-Sèvres macht das Konzept der «Kette der Zugänglichkeit» zum roten Faden ihres Projekts und integriert konkret die Idee, dass die allgemeine Zugänglichkeit ein wesentlicher Bestandteil der Autonomie des Besuchers und Lesers ist.

 

  • Besondere Erwähnung: Mucem

Das Mucem wurde besonders erwähnt. Die Nominierung des Mucem-Museums, die sich durch eine umfangreiche und strenge Dokumentation auszeichnet, spiegelt die erfolgreiche Politik des Museums hinsichtlich der allgemeinen Zugänglichkeit wider, wurde von der Jury einstimmig angenommen.

Die Barrierefreiheit ist Teil der Ziele dieses Nationalmuseums, das seit 2013 für die Öffentlichkeit geöffnet ist. Diese Fragen wurden bereits bei der Planung der Einrichtung berücksichtigt und stehen weiterhin im Mittelpunkt des gesamten Teams.

Das Mucem hat im Juli 2014, ein Jahr nach seiner Eröffnung, für alle vier Behindertenfamilien die staatliche Marke «Tourismus und Behinderung» erhalten und gehört 2018 zu den drei Preisträgern der 4e Trophäen des Tourismus zugänglich in der Kategorie «Sehenswürdigkeiten».

Der Preis Vermögen für alle steht voll und ganz im Einklang mit dem Kampf des Kulturministeriums gegen alle Formen der Diskriminierung. Vermögen für alle ist außerdem ein wichtiges Instrument im Dienste der vom Interministeriellen Ausschuss für Behinderung unter Vorsitz des Premierministers festgelegten Leitlinien.

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 wurde der Preis Vermögen für alle hat 35 Kulturerbeeinrichtungen ausgezeichnet.

 

Zusammensetzung des Prüfungsausschusses:

- Jean-Michel Loyer-Hascoët: Generaldirektor des Interimsvermögens
- Emmanuelle Lallement: Leiterin der Abteilung Öffentlichkeitspolitik
- Franck Guillaumet: Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit "Museen des 21. Jahrhunderts" im Departement für Öffentlichkeitspolitik

- Brigitte Thorin: Ministerielle Beauftragte für Barrierefreiheit

- Luc Thulliez: Projektleiterin Zugänglichkeit, Sicherheit. DGE - Direktion Tourismus

- Annette Masson: Präsidentin Association «Tourismus und Behinderung»

- Danielle Depaux: Präsidentin Ile-de-France - UNAPEI (Nationale Vereinigung der Vereinigungen von Verwandten und Freunden von Menschen mit geistigen Behinderungen)

- Olivier Paradis: Präsident Association «Braille & Culture»

- Roger Chatelard: Abteilungspräsident und Generalschatzmeister Fédération APAJH

- Claire Dupuy: Generaldelegierte UNISDA

- Bénédicte Rolland-Villemot: Service des Musées de France, Büro für territoriale Netzwerke

- Brigitte Guigueno: Interministerieller Archivdienst Frankreichs

- Philippe Cieren: Leiter der Vermögensinspektion

- Marie-José Doubroff: Büro für Ingenieurwesen und technische Expertise unter Leitung von historischen Denkmälern und Schutzgebieten (in Vertretung von Jean-François Delhay)

- Sandrine Sophys-Veret: Missionsbeauftragte Kultur Handicap, SCPCI/ DEDAC/ Generalsekretariat