Die Kulturministerin Roselyne Bachelot-Narquin äußert ihre Bestürzung über den Tod des Schauspielers Fernand Guiot.

Fernand Guiot wurde 1932 in Belgien geboren. An den Conservatoires dramatiques de Namur und später in Brüssel lernte er unter der Leitung von André Bernier das Schauspiel und bestätigte seine Liebe zur Deklamation. Er erhielt den ersten Preis für Theaterkunst vom Brüsseler Konservatorium, der ihm die Türen zu den größten belgischen Theatern wie dem Nationaltheater und dem Parktheater öffnete.

Nach seiner Ankunft in Frankreich in den späten 1950er Jahren auf der Suche nach neuen Abenteuern führte er eine Karriere am Theater - wie in Romancero, einem Stück von Jacques Deval - und eine Karriere im Kino, in der ihm regelmäßig Nebenrollen zugewiesen wurden. Sein Talent wurde schnell entdeckt: Georges Wilson lud ihn beispielsweise ein, am Nationalen Volkstheater zu spielen, dem Inbegriff der Theatermoderne. Er spielte neben außergewöhnlichen Schauspielern wie Michel Serrault, Michel Piccoli oder Edwige Feuillère, die wie er zwischen Theater und Kino wechselten.

1966 wurde er in das große Abenteuer der Show Au Théâtre heute Abend auf dem ORTF aufgenommen und spielte in den meisten ausgestrahlten Stücken. Dieses «Teletheater»-Programm hat viele Stücke populär gemacht, oft Komödien, in denen Fernand Guiot glänzt.

Seine Beherrschung aller Nuancen ermöglicht es ihm, naive, legendär gewordene Charaktere zu spielen, wie die meisten Inspektoren, die er verkörperte - wie Mazurel in Gérard Ourys Gehirn oder Dubreuil, dem Mitarbeiter von Duchemin, der von Louis de Funès gespielt wurde, in Claude Zidis Flügel oder Schenkel. Bei zahlreichen Doppelgängern von Jean-Paul Belmondo, Bourvil oder Louis de Funès steht Fernand Guiot im Gegensatz zu den extrovertierteren und mit allen Qualitäten ausgestatteten Hauptfiguren. Durch seine Mimik enthüllt er das ganze Burlesque der Szenen, die heute Klassiker der französischen Komödie sind.

Der erfolgreiche Schauspieler und Komiker Fernand Guiot hat in fast 200 Filmen und Theaterstücken mitgespielt. In Fernsehserien wie Fantômas, Les enquêtes du commissaire Maigret oder Julie Lescaut Fernand Guiot war mehr als dreißig Jahre lang in allen französischen Haushalten zu sehen.

Das Gesicht und die Stimme von Fernand Guiot bleiben in der kollektiven Vorstellung der Franzosen als Verkörperung einer populären Komödienfigur verankert.

Roselyne Bachelot-Narquin spricht allen Angehörigen von Fernand Guiot ihr Beileid aus.