Der Brand der Kathedrale Notre-Dame de Paris am 15. April 2019 hat in Frankreich und auf der ganzen Welt große Emotionen ausgelöst. Ein beispielloser Impuls der Großzügigkeit hat es ermöglicht, die notwendigen Mittel für die Restaurierung dieses wichtigen Gebäudes des französischen Erbes zu mobilisieren, das heute auf seiner letzten Geraden liegt.
Bereits 2019 hat das Kultusministerium beschlossen, die Sicherheit der 87 Kathedralen, deren Eigentümer der Staat ist, zu erhöhen. Neben der Sicherheit der Menschen, die sie empfangen, setzt sich das Ministerium nun durch den Plan «Sicherheit der Kathedralen» für die Sicherheit der Denkmäler und Werke ein, die sie beherbergen.
Ein Plan «Sicherheit der Kathedralen» vom Oktober 2019
Das Kulturministerium hat eine Reihe von Maßnahmen zur Erhöhung des Sicherheitsniveaus der 87 Kathedralen festgelegt, die von den regionalen Direktionen für kulturelle Angelegenheiten (DRAC) durchgeführt werden, die für die Instandhaltung und Restaurierung der Kathedralen zuständig sind. Ab 2020 wurden umfangreiche Arbeiten eingeleitet.
In den Jahren 2021 und 2022 hat das Kultusministerium mehr als 167 Millionen Euro für Kathedralen ausgegeben, davon 25 Millionen Euro für ihre Sicherung.
Die Bemühungen des Staates tragen Früchte:
- die Bemühungen um die Restaurierung der Kathedralen zeigen sich zum Beispiel konkret in Orléans, in Rodez, in Puy-en-Velay oder auch in Dijon, wo wichtige Bauarbeiten enden;
- Das Gesamtniveau der Sicherheit der Kathedralen wurde deutlich erhöht: Installation von technischen Geräten wie Trockenkolonnen, die den Einsatz der Feuerwehr erleichtern, Überschneidung des Dachbodens durch TrennwändeFeuer, Einbau oder Verbesserung von Brandschutzsystemen usw.;
- Das Bewusstsein für die Risiken wird nunmehr von den verschiedenen Akteuren (Diözese, Feuerwehr, DRAC) erworben;
- Die Evakuierung und der Schutz von Werken im Katastrophenfall werden heute durch die Formalisierung von 66 Schutzplänen für Kulturgüter (PSBC) erleichtert, gegenüber 13 im Jahr 2019. Weitere folgen in den nächsten Monaten. Diese Arbeit, die in Verbindung mit der Diözese und der Feuerwehr (SDIS) durchgeführt wird, wird von Interventionsübungen begleitet, die auf dem Weg der Verallgemeinerung sind;
- Die Anzahl der Besuche in den Kathedralen der Sicherheitsberater des Kultusministeriums hat sich von 2020 bis 2022 verdoppelt.
Im Jahr 2023 verstärkte sich der Plan «Sicherheit der Kathedralen»
Auf der Grundlage der Rückkehr vor Ort beschloss die Kulturministerin, den Plan «Sicherheit der Kathedralen» durch neue Maßnahmen zu ergänzen:
- die allgemeine Installation von Wärmebildkameras in den Kathedralen nach ihren Experimenten in Notre-Dame de Paris und Saint-Pierre de Beauvais. Diese Wärmebildkameras ermöglichen es, Wärmezonen vor dem Auftreten von Brandrauch zu erkennen, also schneller einzugreifen und Einbrüche zu erkennen;
- die Einführung von Vorrichtungen zur Verbesserung der Sicherheit während der Arbeit (spezifische Branderkennung, Verstärkung der Kontrollgänge, Fernüberwachung);
- die Abschaffung der für die Erhaltung oder den Betrieb der Kathedralen (Telefonantennen, elektrische Heizungsanlagen, bestimmte Außenbeleuchtungssysteme) nicht notwendigen elektrischen Anlagen;
- Die Stärkung des Plans «Sicherheit der Kathedralen» erfordert auch die Vertiefung der Sicherheits- und Sicherheitsaudits nach dem Vorbild der umfassenden Audits in der Auvergne-Rhône-Alpes, in Okzitanien und in der Ile-de-France;
- Unterstützung der DRAC durch externe Experten, um die Architekten der französischen Gebäude in ihrer Rolle als alleinige Sicherheitsbeauftragte für zweieinhalb Tage pro Monat für jede Kathedrale zu begleiten.
Um diese neue Etappe der Restaurierung und verstärkten Sicherung der Kathedralen voranzutreiben, mobilisiert die Kulturministerin im Jahr 2023 ein Budget von 52 Millionen Euro für die Kathedralen (ohne Notre-Dame de Paris), das sind 23% mehr als im Jahr 2022 (ohne Konjunkturprogramm). Im Rahmen dieses Haushalts werden 40 Millionen für Restaurierungsarbeiten (z. B. an den Kathedralen von Clermont-Ferrand und Beauvais) und 12 Millionen für den Brandschutz bereitgestellt.