Vor vierzig Jahren, im Januar 1983, wurde Maurice Papon zum ersten Mal wegen seiner Rolle bei der Deportation von Juden zwischen 1942 und 1944 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.

Anlässlich des Tages der Erinnerung an Völkermord und der Verhütung von Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Eric Dupond-Moretti, Wächter der Siegel, Justizminister und Rima Abdul-Malak, Minister für Kultur beschlossen, die vorzeitige Öffnung der Archive über die Prozesse, die ihn betrafen, abzuschließen. Diese Öffnung steht im Einklang mit dem Wunsch nach Transparenz in Bezug auf die Tätigkeit der Justiz, in Fortführung der Verordnung, die die Mittel für den Prozess Klaus Barbie im Juni 2017 eröffnet.

Für diese Art von Dokumenten "in Bezug auf Rechtssachen, die vor Gericht gebracht werden", sieht das Vermögensgesetzbuch in der Regel eine Frist von 75 Jahren ab dem Datum des letzten in der Akte enthaltenen Dokuments oder Dokuments vor oder eine Frist von 25 Jahren ab dem Zeitpunkt des Todes des Betroffenen, wenn diese Frist kürzer ist. Ohne diesen Beschluss über die vorzeitige Eröffnung hätte der Zugang zu diesen Archiven je nach Fall zwischen 10 und 50 Jahren liegen müssen.

Nachdem mit Erlass vom 28. März 2022 die Verfahrensakten aus den Mitteln der verschiedenen Gerichte, die mit der Prüfung dieser Verfahren und ihrer Folgeakten durch die zentralen Dienststellen des Justizministeriums betraut sind, eröffnet wurden, werden nun allen Archiven der Kanzleien der Garde des Sceaux im Zusammenhang mit diesen Prozessen und deren Folgen sowie drei Verfahrensakten zugänglich gemacht, die vom Staatsrat nach der Verurteilung von Maurice Papon im Jahr 1998 geprüft wurden. Diese Dokumente werden auf dem Gelände des Nationalarchivs in Pierrefitte-sur-Seine aufbewahrt.

Das gesamte Archiv der Prozesse, an denen Maurice Papon beteiligt war, steht nun jedem zur Verfügung, der es beantragt, was mehrere hundert Akten ausmacht. Um die Auffindung zu erleichtern, wird eine Übersicht über die in den betreffenden öffentlichen Archiven gespeicherten Quellen im nationalen Portal France Archives veröffentlicht.

Diese vorgezogene Eröffnung, die durch das Gesetzbuch des Kulturerbes ermöglicht wurde, ist Teil einer Reihe von Erlassen, die seit 1998 den schrittweisen Zugang zu den Beständen des Zweiten Weltkriegs und zu den Aufzeichnungen der Kriegsverbrecherprozesse ermöglichten. Sie versteht sich als Erleichterung der Arbeit der Historiker ebenso wie als Geste der Erinnerung an eine dramatische Seite unserer Vergangenheit.