Die Kulturministerin Roselyne Bachelot-Narquin begrüßte am 7. und 8. März ihre europäischen Amtskollegen in Angers sowie Věra Jourová, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission und Kommissarin für Werte und Transparenz, Thierry Breton, Kommissar für Binnenmarkt, und Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Bildung, Kultur, Mehrsprachigkeit und Jugend, zu einem informellen Treffen der für Kultur und Medien zuständigen Minister der Mitgliedstaaten der Europäischen Union, im Rahmen der französischen EU-Ratspräsidentschaft.

Die Ministerin wollte als Reaktion auf die nicht provozierte und ungerechtfertigte militärische Aggression der Russischen Föderation gegen die Ukraine das Programm des Treffens ändern und seinen Amtskollegen vorschlagen eine Zeit des Austauschs über die Situation in der Ukraine.

Der ukrainische Minister für Kultur und Informationspolitik, Oleksandr Tkachenko, sprach auf einer Videokonferenz, in deren Anschluss die europäischen Kultur- und Medienminister ihre Solidarität mit der Ukraine zum Ausdruck brachten.

Im Anschluss an ihren Austausch nahmen sie in Anwesenheit der Europäischen Kommission eine Erklärung der europäischen Kultur- und Medienminister an, in der sie ihre Unterstützung für die Ukraine und ihr Volk und insbesondere für die Künstler zum Ausdruck brachten ukrainische Journalisten und Medienschaffende. Mit dieser Erklärung haben die Minister auch ihre große Besorgnis über die Bedrohung und die schweren Schäden zum Ausdruck gebracht, die das reiche museale, monumentale und städtische Erbe der Ukraine betreffen.

Das informelle Treffen bot in einem zweiten Schritt Gelegenheit, den gemeinsamen Willen aller Mitgliedstaaten zu bekräftigen, auf europäischer Ebene tätig zu werden, um eine ehrgeizige europäische Politik zugunsten der Nachhaltigkeit der Medien und der Vielfalt kultureller Online-Inhalte zu erreichen; einerseits und der Aufwertung des Kulturerbes andererseits gestärkt und verstärkt werden.

Die Minister und Kommissare konnten sich an diesem ersten Arbeitstag über ihre Vision der Zukunft der Medien in Europa und die Möglichkeiten zur Stärkung der kulturellen Vielfalt im Internet austauschen. Ein zweiter Austauschtag bot Gelegenheit, die neuen Herausforderungen der Politik zum Schutz und zur Aufwertung des Kulturerbes anzugehen.

Zukunft der Medien und Stärkung der kulturellen Vielfalt

Die digitale Revolution hat das Verhältnis zur Information und den Zugang zu kulturellen Inhalten der Bürgerinnen und Bürger verändert und Chancen für das Angebot geschaffen, aber auch wirtschaftliche, soziale und politische Herausforderungen.

In diesem Zusammenhang tauschten sich die Minister auf einer ersten Arbeitssitzung über die Zukunft der Medien und die Stärkung der kulturellen Vielfalt aus.

Sie erörterten die Rolle der Staaten und der Europäischen Union bei der Konsolidierung des Wirtschaftsmodells der Medien unter Berücksichtigung der Ziele Medienpluralismus und Unabhängigkeit. Sie konnten sich darauf einigen, wie wichtig es ist, das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Medien durch verschiedene Maßnahmen wiederherzustellen, wie die Stärkung der Transparenz des Medieneigentums oder die Erziehung zu Medien und Informationen.

Vor dem Hintergrund der Fülle des Angebots an kulturellen Online-Inhalten tauschten sich die Minister über die Mittel aus, die zur Förderung der Auffindbarkeit europäischer kultureller Inhalte eingesetzt werden können; Das heißt, ihre Online-Verfügbarkeit, aber auch ihre Fähigkeit, entdeckt zu werden. Diese Mittel werden dazu beitragen, die europäische kulturelle Vielfalt im Internet zu stärken.

Neue europäische Herausforderungen für die Politik zum Schutz und zur Aufwertung des Kulturerbes

In einer zweiten Arbeitssitzung erörterten die Minister die Herausforderungen des kulturellen Erbes unter zwei Gesichtspunkten: einerseits den Kampf auf europäischer Ebene gegen den illegalen Handel mit Kulturgütern und andererseits Fragen im Zusammenhang mit der Aufwertung des kulturellen Erbes.

Die Minister waren sich darin einig, dass es auf europäischer Ebene wirksamere konkrete Mittel geben muss, um die Bekämpfung des illegalen Handels mit Kulturgütern zu verstärken, insbesondere durch Interoperabilität und Bündelung der technischen Mittel; durch die Schaffung einer strafrechtlichen Komponente zur angemessenen Bekämpfung der organisierten Kriminalität und durch eine verstärkte Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure (Museen, Kunstmarkt und Behörden).

Die Minister sprachen auch über die Herausforderungen im Zusammenhang mit der Aufwertung des europäischen Erbes, insbesondere durch die Digitalisierung. Diese Herausforderung muss sich auf eine qualitative Digitalisierung stützen, die mit Inhalten angereichert wird, die für alle zugänglich sein müssen. Sie einigten sich auf die Schaffung eines gemeinsamen Datenraums zum Kulturerbe auf der Grundlage der digitalen Bibliothek Europeana.

Sie tauschten sich auch über Möglichkeiten zur Stärkung des Europäischen Kulturerbe-Siegels aus, das dazu beitragen soll, das Zugehörigkeitsgefühl der Bürger zur Europäischen Union zu stärken, das Bewusstsein einer gemeinsamen Geschichte, eines gemeinsamen Erbes und gemeinsamer Werte zu fördern.

Auf dieser Tagung bekräftigten die Minister ihr Engagement für den Schutz des ukrainischen Kulturerbes in Verbindung mit internationalen Organisationen.